Wut – die Kraft, die uns Grenzen spüren lässt

Bild zeigt eine wütende Frau
Basisemotion Wut

Wut ist eine Basisemotion, die oft missverstanden wird. Sie erscheint impulsiv, laut oder unangenehm – doch ihre Funktion ist essenziell:

 

Wut schützt unsere Grenzen, signalisiert Übergriffe und mobilisiert Energie, um ins Handeln zu kommen.

 

Wut zeigt uns Grenzen – und die Kraft, für uns einzustehen

 

Schon ein Blick auf die Mimik zeigt die Wut: zusammengezogene Augenbrauen, gespannte Lippen, gerunzelte Stirn. Diese universellen Signale sind bei allen Menschen gleich erkennbar und vermitteln klar: „Hier ist eine Grenze erreicht.“

 

 

 

"Verwende Wut als Weckruf für unerfüllte Bedürfnisse. Wenn wir lernen, aus dem Herzen zu sprechen, ändern wir die Gewohnheiten unseres Lebens."  - Marshall B. Rosenberg,  Begründer der Gewaltfreien Kommunikation

 

Wut aus evolutionspsychologischer Sicht

Evolutionsgeschichtlich war Wut ein Überlebenssignal. Sie half, Ressourcen zu verteidigen, Rivalen abzuwehren oder die eigene Position in sozialen Gruppen zu sichern.

 

Heute zeigt sich Wut nicht nur in offensichtlichen Konflikten, sondern oft subtil: in innerer Gereiztheit, Widerstand gegen Ungerechtigkeit oder in der Unruhe, die wir spüren, wenn unsere Grenzen verletzt werden.

 

Wut ist also ein Signal des Körpers: Sie zeigt uns, wo wir aufmerksam sein müssen, wo wir uns schützen oder handeln dürfen.

 

Wut im Wingwave® Coaching

Im Wingwave®-Coaching oder der EMDR Therapie lernen wir, die ursprüngliche Basisemotion von überlagerten Gedanken oder alten Reaktionsmustern zu unterscheiden. Oft erscheint Wut als heftige Reaktion auf einen Auslöser, doch dahinter können Angst, Verletzung oder Scham liegen.

 

wingwave® Praxisbeispiel:

Ein Klient berichtete, dass er in Meetings oft impulsiv widerspricht und Wut empfindet. Im wingwave Coaching zeigte sich: Hinter der Wut lag das Bedürfnis nach Anerkennung und das alte Gefühl, übergangen zu werden. Nachdem diese Verknüpfung mit wingwave gelöst wurde, konnte er klare Grenzen setzen, ohne impulsiv zu reagieren – die Energie der Wut wurde zielgerichtet und konstruktiv nutzbar.

 

wingwave® Übung: Wut transformieren

Diese Übung arbeitet mit wingwave und der Kraft der Visualsierung, sodass Wut gespürt und gelenkt wird.

 

1. Raum vorbereiten
Suchen Sie einen ruhigen Ort. Stellen Sie sicher, dass Sie nicht gestört werden. Atmen Sie tief durch und kommen Sie in Ihrem Körper an.

 

2. Wut bewusst wahrnehmen
Erinnern Sie sich an eine Situation, die Wut ausgelöst hat. Spüren Sie die körperliche Reaktion: Spannung in Schultern, Hände zu Fäusten, Herzschlag. Erlauben Sie sich, die Emotion klar zu spüren.

 

3. Wingwave®-Elemente einbeziehen und Abstand von der Wut gewinnen

  • Visualisierung: Visualisieren Sie das Wort Wut im außen. Wenn vor Ihrem inneren Auge eine leere, weiße Leinwand zu sehen ist: Wie sieht das Wort "Wurt" aus, Schriftbild, Farbe, Textur, Klang. Möglicherweise können Sie das Wort in Großbuchstaben, fett gedruckt und in der Farbe schwarz vor sich sehen. Vielleicht hören Sie eine Stimme oder einen Klang. 
  • Tapping: Schließen Sie die Augen. Tippen Sie abwechselnd sanft mit den Fingerspitzen auf linke und rechte Körperseite (Schultern, Hände oder Oberschenkel). Beobachten Sie währenddessen, wie sich die Wut verändert, wie Spannung nachlässt und der impulsive Druck leichter wird. Wenn Sie die Augen wieder öffnen, sollte das Wort "Wut" kleiner oder blasser geworden sein. Machen Sie mehrere Durchgänge, bis das Wort vollständig verblasst und die Emotion Wut im Körper nicht mehr aufrufbar ist.

4. Innere Klarheit schaffen
Visualisieren Sie eine Situation, in der Sie konstruktiv, klar und handlungsfähig agieren. Lassen Sie die Energie der Wut in Handlungskraft übergehen.

 

5. Abschlussanker setzen
Beenden Sie die Übung, indem Sie die Hände auf den Herzbereich legen und das Gefühl von Klarheit, Stärke oder neu gewonnenen Handlungsspielraum bewusst verankern. Atmen Sie tief ein und aus, bevor Sie die Übung abschließen.

 

Wut verstehen heißt Handlungsspielraum gewinnen

Wut ist kein Feind. Sie ist ein Signal, das uns Grenzen spüren lässt, Energie mobilisiert und Handlungsspielraum eröffnet.

 

Wer lernt, Wut bewusst wahrzunehmen, zu lenken und konstruktiv zu nutzen, kann sie in Stärke verwandeln – ohne dass sie destruktiv wird. Wut zeigt, wo wir für uns einstehen dürfen, und macht uns handlungsfähig.