Wenn Macht sich Raum nimmt, der nicht ihr gehört

Frau, sie sich in ihrem Zuhause bedroht fühlt

Wohnraum ist knapp.
In den Städten wird er zum Gut, das verhandelt, verwaltet, vergeben wird – oft nicht nach dem Maß der Menschlichkeit, sondern nach Hierarchien, Beziehungen, Sympathien.

 

Was eigentlich ein geschützter Ort sein sollte, wird zur Bühne für subtilen Machtmissbrauch.

 

Denn dort, wo Wohnraum zur Ware wird, wachsen Abhängigkeiten. Und wo Abhängigkeit herrscht, wächst auch die Gefahr, dass Kontrolle, Einschüchterung oder emotionale Erpressung Einzug halten.

„Macht entsteht, wenn Menschen gemeinsam handeln – aber sie zerfällt, wenn sie zum Besitz Einzelner wird.“
(frei nach Hannah Arendt)

 

Machtmissbrauch hat viele Gesichter

Was hier geschieht, ist kein Einzelfall.
Machtmissbrauch kann überall entstehen – überall dort, wo Menschen auf andere angewiesen sind:
in Arbeitsverhältnissen, in sozialen Einrichtungen, zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden, zwischen Mieterinnen und Verwaltenden.

 

Abhängigkeit ist nicht das Problem. Sie ist Teil jeder menschlichen Beziehung, in gewisser Weise sogar Teil jedes sozialen Miteinanders.


Aber wo sie nicht achtsam wahrgenommen wird, wo sie verschwiegen oder ausgenutzt wird, beginnt ein gefährliches Gefälle. Dann wird aus Verantwortung ein Mittel zur Kontrolle. Aus Nähe ein Machtinstrument. Und aus Vertrauen eine Waffe.

 

Wenn der Rückzugsort nicht mehr sicher ist

Was bleibt einem Menschen, wenn die eigene Wohnung nicht mehr als sicherer Ort empfunden werden kann?
Wenn ein Schlüssel vielleicht mehrfach verwendet wurde – von jemandem, der vorgibt, berechtigt zu sein, aber spüren lässt, dass er seine Macht genießt?

 

Wenn Türen sich öffnen, obwohl niemand klingelte. Wenn sich nicht mehr sicher sein kann, ob Gegenstände anders liegen als gewohnt.  Wenn sich etwas verschiebt, das sich nicht benennen lässt – aber tief im Inneren alles alarmiert?

 

Die Seele reagiert sensibel auf solche Grenzverletzungen. Nicht nur, weil ein Regelbruch stattfand, sondern weil das Innerste entwürdigt wurde: die eigene Autonomie, das Recht auf Schutz, das Vertrauen in die Unverletzlichkeit des Raums.

 

Wenn Worte abperlen wie Regen

Noch erschütternder ist es, wenn diese Erfahrungen nicht gehört werden. Wenn Beschwerden ins Leere laufen. Wenn der Ton höflich bleibt – aber inhaltlich nichts geschieht.

 

Wenn die, die die Macht hätten zu schützen, stattdessen beginnen zu relativieren. Wenn man höflich beruhigt wird – aber niemand ernsthaft hinhört.

 

Dann beginnt etwas anderes: Die Betroffenen zweifeln an sich selbst. Oder sie verstummen. Nicht, weil sie keine Stimme hätten, sondern weil das System ihnen signalisiert: Deine Erfahrung passt nicht ins Bild. Du störst.

 

Was zurückbleibt – und was heilen kann

Solche Erlebnisse hinterlassen oft Spuren – selbst dann, wenn „nichts Offensichtliches“ geschehen ist.


Das Nervensystem bleibt in Alarmbereitschaft, das Vertrauen ist erschüttert, der Körper dauerhaft angespannt. Es entstehen Mikrotraumata, die sich leise einnisten – und doch das gesamte Lebensgefühl verändern können.

Hier beginnt ein Raum, in dem heilsame Begleitung Sinn macht.

 

Wingwave, EMDR und traumasensibles Coaching können unterstützen, solche Erfahrungen sanft zu verarbeiten. Sie helfen dabei, innere Sicherheit zurückzugewinnen, sich zu stabilisieren – und mit gestärktem Selbstgefühl neue Grenzen zu setzen.

 

In meiner Praxis begleite ich Menschen, die Ähnliches erlebt haben:
verdeckte Grenzverletzungen, systemischen Druck, emotionale Ohnmacht – aber auch den tiefen Wunsch, wieder bei sich selbst anzukommen.

 

Wenn Sie spüren, dass etwas davon Sie berührt, lade ich Sie herzlich ein, Kontakt aufzunehmen.
Es gibt einen Weg zurück in Ihre Kraft.
Und manchmal beginnt er mit dem ersten Atemzug, der wieder ganz Ihnen gehört.