
Manchmal sind es keine Schreie, keine Drohungen, keine sichtbaren Angriffe.
Es sind Anfragen, die nicht beantwortet werden..
Ein Blick, der absichtlich über Sie hinweggeht.
Ein Schweigen, das laut ist.
Ein Schriftwechsel, der entwertet. Bloßstellt.
Und Sie spüren: Ich zähle nicht.
Demütigung hat viele Gesichter
Demütigung gehört zu den schmerzhaftesten Mikro-Traumata.
Sie geschieht dort, wo Menschen Würde verweigern – durch Worte, Gesten oder gezieltes Übergehen.
Wer jemals ignoriert, öffentlich bloßgestellt oder spürbar herabgesetzt wurde, kennt das brennende Gefühl:
Scham. Sprachlosigkeit. Ein inneres Erstarren.
Besonders verletzend ist, wenn es niemand sonst sieht.
Wenn das Umfeld wegsieht – oder sogar mitmacht.
Wenn das Geschehene als „Missverständnis“ abgetan wird, während in Ihnen etwas zerbricht.
Der unsichtbare Abdruck auf der Seele
Mikro-Traumata wie Demütigungen hinterlassen Spuren.
Nicht immer sofort. Aber oft über Jahre hinweg.
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Rückzug, weil Sie nicht wieder entwertet werden möchten
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Anspannung in Situationen, die andere harmlos finden
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Ein lähmendes Misstrauen, das Sie selbst infrage stellt
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Das Gefühl, überempfindlich zu sein – obwohl Ihr Körper längst „Nein“ sagt
Viele Betroffene verlieren nach und nach das Vertrauen – in sich, in Beziehungen, in die eigene Wahrnehmung.
Ignoranz ist keine Neutralität
Wer nicht hinsieht, macht mit.
Nicht gesehen, nicht gehört, nicht ernst genommen zu werden, bedeutet: Ich bin unwichtig.
Das ist keine Kleinigkeit. Es ist eine stille Entwürdigung.
Manchmal beginnt die innere Heilung erst dort, wo jemand ehrlich sagt:
„Ja. Das war verletzend. Und du hast das Recht, es ernst zu nehmen.“
Wieder aufstehen – in kleinen Schritten
Heilung braucht nicht viel. Aber sie braucht etwas Entscheidendes:
Einen Raum, in dem Sie sich nicht rechtfertigen müssen.
In dem Ihr inneres Erleben gilt – ohne Relativierung.
Wenn Sie in Ihrer Geschichte Erfahrungen von subtiler Abwertung, Demütigung oder innerem Rückzug wiedererkennen:
Du bist nicht falsch.
Du bist nicht zu empfindlich.
Du bist in Kontakt zu deinen Emotionen. Und das ist eine Stärke.
Wie EMDR bei Mikro-Traumata helfen kann
Mikro-Traumata bleiben oft unverarbeitet im Nervensystem gespeichert – besonders dann, wenn sie sich wiederholt und in wichtigen Beziehungen oder in Kontexten mit ungleichen strukturellen Machtverhältnissen ereignet haben. EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) unterstützt dabei, solche Erfahrungen behutsam zu verarbeiten.
In einer geschützten therapeutischen Begleitung hilft EMDR, belastende Erinnerungen zu entschärfen, innere Spannungen zu lösen und neue, heilsame Sichtweisen zu entwickeln.
Die sanften bilateralen Reize (z. B. Augenbewegungen oder taktiles Tippen) unterstützen das Gehirn dabei, Erlebtes neu einzuordnen – ohne sich erneut zu überfordern.
So kann Schritt für Schritt das geschehen, was oft über Jahre gefehlt hat:
Ein Gefühl von innerer Sicherheit, Klarheit und Selbstwert.
Dieser Beitrag beschreibt typische Dynamiken seelischer Gewalt. Er ist allgemein gehalten und benennt keine konkreten Personen oder Vorfälle.