Gaslighting – Die stille Manipulation

Gaslightning - Manipulation, psychische Gewalt

Der Begriff Gaslighting geht zurück auf das Theaterstück „Gas Light“ aus dem Jahr 1938, später verfilmt mit Ingrid Bergman. Darin manipuliert ein Mann seine Frau so raffiniert, dass sie an ihrem Verstand zweifelt – unter anderem, indem er das Gaslicht im Haus flackern lässt und ihr einredet, sie bilde sich das nur ein.

 

Gaslighting ist eine Form der emotionalen Gewalt, die tief verunsichert – und oft lange unbemerkt bleibt. Es beginnt nicht mit Schreien oder Drohungen.

 

Es beginnt mit kleinen Zweifeln.
Ein widersprüchliches Gespräch.
Ein Blick, der sagt:
„Du hast das falsch verstanden.“
Worte wie:
„Das habe ich so nie gesagt.“
„Du reagierst über.“
„Du erinnerst dich falsch.“

 

Und irgendwann ist da nicht nur Zweifel am Gegenüber – sondern am eigenen Verstand.

 

Gaslighting funktioniert durch gezieltes Leugnen, Herunterspielen, Umdeuten.

Es manipuliert nicht nur das Gespräch – es verschiebt die emotionale Realität.
Betroffene beginnen, ihren Gefühlen zu misstrauen.
Sie entschuldigen sich für Reaktionen, die völlig nachvollziehbar wären.
Sie ziehen sich zurück, werden stiller, angepasster – um keinen Anlass mehr zu geben, „falsch zu fühlen“.

Wenn das eigene Selbstbild zerbricht

Oft ist es keine einzelne Situation, sondern die Summe aus vielen kleinen Infragestellungen, die irgendwann dazu führt, dass das eigene Selbstbild zu bröckeln beginnt.

 

„Bin ich wirklich so empfindlich?“
„War es meine Schuld?“
„Vielleicht bin ich wirklich schwierig.“

 

Diese ständige Infragestellung wirkt wie ein schleichendes Gift. Und gerade weil sie so subtil ist, bleibt sie oft unerkannt – sogar vom Opfer selbst. Die Folgen aber sind tiefgreifend:

Scham.
Unsicherheit.
Das Gefühl, sich selbst nicht mehr trauen zu können.

Und doch – in all dem liegt auch etwas sehr Menschliches:


Der Wunsch, zu verstehen.
Die Hoffnung, gesehen zu werden.
Der Versuch, die Verbindung nicht zu verlieren – auch wenn man sich selbst dabei verliert.

Der erste Schritt: Wieder sich selbst glauben

Der Weg hinaus beginnt oft mit einem leisen inneren Stopp. Mit dem Moment, in dem sich etwas nicht mehr richtig anfühlt. Und dem Mut, dieses Gefühl nicht länger klein zu reden.

Wer beginnt, sich selbst wieder zu vertrauen, gewinnt Stück für Stück Orientierung zurück.
Es geht nicht um schnelle Lösungen – sondern um kleine Schritte zurück zur eigenen Wahrheit.

 

Denn was durch Worte zerstört wurde, kann auch durch neue Worte, durch neue innere Erfahrungen wieder aufgebaut werden. EMDR-Therapie, brainlog als auch die wingwave Methode können helfen, das erlebte Trauma aufzuarbeiten und den Selbstwert zu stärken.