Eine ungewöhnlich einfache Technik bei Angst und Unruhe

Eine einfach Übung bei Angst und Unruhe
Eine einfach Übung bei Angst und Unruhe

Wenn Worte Sicherheit schaffen – Wie ein einfacher Wechsel der Sprache bei Angst und Unruhe helfen kann

 

Es gibt Momente, in denen sich Angst oder Unruhe plötzlich in den Körper schleichen. Ein einziger Gedanke genügt – und der Puls beschleunigt sich, der Atem wird flach, der Fokus verengt sich.

 

Besonders nach belastenden Erfahrungen können selbst kleine Reize alte Alarmzustände auslösen.

 

Doch manchmal braucht es keinen großen therapeutischen Prozess, sondern eine kleine, achtsame Intervention – einen mentalen Mini-Ort, an dem Sie kurz durchatmen können.

"Verletzlichkeit ist nicht Schwäche; es ist unser größtes Maß an Mut". - Brené Brown

 

Eine überraschend einfache NLP-Technik zur Angstbewältigung

Eine überraschend kraftvolle Methode aus dem NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) ist der bewusste Wecshel der Sprache. Die Idee dahinter ist ganz einfach: Wenn Sie Ihre inneren Dialoge – also Gedanken, Gefühle oder sogar körperliche Empfindungen – in einer anderen Sprache formulieren, verändert sich oft ganz von selbst auch Ihr innerer emotionaler Zustand.

 

Das liegt daran, dass Sprache eng mit unseren emotionalen Erfahrungen verbunden ist. Die „Muttersprache der Angst“ ist häufig genau die, in der auch der emotionale Schmerz verankert ist. Wenn Sie die Sprache wechseln, verschiebt sich automatisch auch die emotionale Bedeutungsebene.

 

Sie nehmen innerlich eine beobachtende Haltung ein – und genau das schafft Raum für neue Perspektiven und mehr Ruhe.

 

Was im Gehirn passiert, wenn Sie die Sprache wechseln

Aus neurobiologischer Sicht ist Sprache tief mit unseren neuronalen Verknüpfungen verwoben. Wenn Sie Ihre Gedanken in einer anderen Sprache ausdrücken, öffnet sich nicht nur eine neue Bedeutungsebene – auch die Art, wie Ihr Gehirn die Situation wahrnimmt und verarbeitet, verändert sich.

 

Unsere Erstsprache ist oft eng verbunden mit emotionalen Erfahrungen und den Reaktionen unseres limbischen Systems. Eine Zweitsprache hingegen spricht eher den präfrontalen Cortex an – jenen Bereich, der für Selbstwahrnehmung, innere Regulation und eine gewisse kognitive Distanz verantwortlich ist.

 

So entsteht ein sanfter innerer Abstand, der Ihrem Nervensystem Raum schenkt, sich neu auszurichten und langsam zur Ruhe zu kommen. 

 

Und so geht die Anti-Angst-Übung:

Stellen Sie sich vor, Ihr innerer Monolog lautet:


„Ich halte das nicht aus. Ich fühle mich nicht mehr sicher.“

 

Nun formulieren Sie diesen Gedanken in einer anderen Sprache um – zum Beispiel auf Englisch:
“This situation makes me feel tense, but I’m safe right now.”

 

Oder auf Französisch:
“Je suis ici, je respire, ça va passer.”
(„Ich bin hier, ich atme, es wird vorbeigehen.“)

 

Durch diesen kleinen sprachlichen Wechsel entsteht innerlich Abstand – nicht von Ihnen selbst, sondern von der belastenden Erfahrung. Es bildet sich ein kleiner Abstand zwischen Ihnen und der Angst.

Im Anschluss an die Anti-Angst-Übung können Sie sich innerlich an Ihren sicheren Ort begeben und zur Ruhe kommen.

 

Wichtig: Es geht nicht darum, Gefühle wegzudrücken

Diese Technik ersetzt keine tiefere Verarbeitung – und sie ist kein „Trick“, um sich selbst zu überlisten. Vielmehr ist sie wie ein Anker: ein Zwischenschritt, der Sie unterstützt, bis Ihr Nervensystem wieder etwas zur Ruhe findet. Und in der Ruhe finden Sie zurück zu sich selbst – in Ihre Mitte, in Ihre Kraft. Es ist ein leiser Moment des Innehaltens, in dem Sie sich nicht verlieren, sondern sich selbst wieder näherkommen.

 

„Wer nach außen schaut, träumt; wer nach innen schaut, erwacht.“
– Carl Gustav Jung

 

Mini-Übung bei akuter Unruhe

Halten Sie kurz inne.

  • Nehmen Sie wahr, was Sie denken oder fühlen – so genau wie möglich.
  • Formulieren Sie diesen Gedanken in einer anderen Sprache.
  • (Wählen Sie eine, mit der Sie sich halbwegs wohlfühlen – Perfektion ist nicht nötig.)
  • Sprechen Sie ihn leise aus oder schreiben Sie ihn auf.
  • Atmen Sie. Und spüren Sie, wie es sich anfühlt.

Innere Sicherheit beginnt in kleinen Schritten

Diese sanfte Anti-Angst-Technik kann besonders hilfreich sein, wenn Sie sich emotional belastet fühlen oder emotionale Flashbacks auftauchen. Sie eignet sich auch als stabilisierendes Element in der Selbstfürsorge.

 

Denn jeder Moment, in dem Sie sich selbst regulieren, ist ein Zeichen von Stärke – auch wenn er klein erscheint.

 

Sie sind nicht allein.
Und Sie dürfen neue Wege finden, um sich sicher zu fühlen.

 

Ein sicherer Raum für neue Erfahrungen

Manche Wege beginnen mit einem einzigen Satz – in einer anderen Sprache, in einem anderen Ton, mit einem kleinen Perspektivwechsel.

 

Wenn Sie spüren, dass Ängste oder innere Unruhe Sie immer wieder herausfordern, sind Sie nicht allein. In meiner Praxis in Hamburg Harvestehude begleite ich Menschen dabei, wieder Zugang zu ihrem inneren Gleichgewicht zu finden – mit wirksamen Methoden wie EMDR-Therapie, Hypnose und wingwave-Emotionscoaching.

Manchmal braucht es nur einen sicheren Raum, in dem alles da sein darf – und in dem neue Wege behutsam entstehen dürfen. Ich bin gern für Sie da.