
Die sieben Basisemotionen nach Paul Ekman – verstehen, was uns bewegt, und lernen, bewusst damit umzugehen
Emotionen sind nicht nur ein flüchtiges Gefühl – sie sind tief in unserem Nervensystem verankert. Sie beeinflussen, wie wir die Welt sehen, Entscheidungen treffen und mit anderen Menschen in Beziehung treten.
Emotionen erscheinen uns manchmal wie Wellen – mal ruhig, manchmal stürmisch. Sie formen, wie wir denken, handeln und mit unserer Umwelt in Resonanz treten. Und einige überrollen uns regelrecht.
Der Psychologe Paul Ekman erforschte jahrzehntelang die universellen Ausdrucksformen von Gefühlen und identifizierte sieben Basisemotionen, die kulturübergreifend bei allen Menschen vorkommen. Ihre Mimik ist über Kulturen hinweg gleich erkennbar – egal, ob wir in Hamburg, New York oder in einem entlegenen Dorf leben.
Doch so klar die Emotionen im Gesicht anderer sichtbar sind, so oft bleiben sie uns im eigenen Inneren verborgen. Wir spüren Unruhe, Reizbarkeit oder Schwere, ohne genau zu wissen, was wir fühlen. Dieses Unwissen kann uns in alte Muster drängen – und genau hier liegt der Schlüssel: Wer seine Emotionen erkennt, kann bewusst entscheiden, wie er handeln möchte.
Die sieben Basisemotionen
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Freude - Sie öffnet uns, lässt Nähe entstehen, weckt Kreativität. Freude ist ein Signal: „Hier ist etwas gut für dich.“ Sie zuzulassen stärkt unser Immunsystem und unser Vertrauen in das Leben.
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Traurigkeit - Ein leiser Begleiter bei Verlust oder Enttäuschung. Sie hilft uns, innezuhalten, zu verarbeiten und Trost zu suchen. Wer Traurigkeit verdrängt, verhindert oft Heilung.
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Angst - Ein uraltes Warnsystem, das uns vor Gefahr schützt. Sie schärft unsere Sinne, kann aber auch lähmen, wenn sie durch alte Erlebnisse fehlgesteuert wird.
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Wut - Sie bringt Energie in Bewegung. Wut schützt unsere Grenzen – wenn wir sie bewusst einsetzen, statt uns von ihr überrollen zu lassen.
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Ekel - Er warnt uns vor Giftigem – nicht nur bei Speisen, sondern auch bei zwischenmenschlichen Situationen, die uns nicht guttun.
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Überraschung - Öffnet ein Fenster für Neues. Überraschung lenkt unsere volle Aufmerksamkeit auf den Moment, macht uns wach für Chancen.
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Verachtung - Setzt eine klare Grenze zu Handlungen oder Werten, die wir ablehnen. Sie kann uns helfen, uns innerlich zu distanzieren – sollte aber nicht in Dauerhaltung versteinern.
Warum es so wichtig ist, Gefühle zu erkennen
Emotionen sind keine Störenfriede – sie sind präzise Botschafter. Doch wenn wir sie nicht klar benennen können, reagieren wir oft automatisch, manchmal überzogen, manchmal zu zurückhaltend.
Wingwave®-Coaching setzt genau hier an: Mit bilateraler Stimulation – ähnlich wie in der Traumverarbeitung im REM-Schlaf – werden belastende emotionale Muster sanft gelöst. Im wingwave-Prozess lernen Sie, Ihre Gefühle präzise zu identifizieren. Plötzlich wird aus „Ich bin einfach gereizt“ ein klares „Ich bin eigentlich enttäuscht“. Diese Unterscheidung verändert, wie wir mit uns und anderen umgehen.
Beispiele aus der wingwave®-Praxis
Thema Angst statt Ärger
Eine Klientin reagierte bei Kritik sofort mit starker Abwehr. Im wingwave-Coaching zeigte sich: Die eigentliche Basisemotion war nicht Wut, sondern Angst – gespeist aus alten Erlebnissen von Herabsetzung. Als diese emotional entkoppelt wurden, verschwand die Heftigkeit. Kritik wurde nun als sachliche Information wahrgenommen, nicht als persönlicher Angriff.
Thema Überforderung statt Ärger
Ein Klient berichtete, er fühle sich im Berufsalltag schnell „unter Druck gesetzt“ und reagiere dann gereizt. Im wingwave Coaching zeigte sich: Hinter der Reizbarkeit steckte keine echte Wut,
sondern Überforderung – gespeist aus der Angst, nicht zu genügen. Als diese alte Prägung gelöst wurde, konnte er in stressigen Situationen klarer kommunizieren, statt impulsiv zu reagieren.
Thema Misstrauen statt Abwehr
Eine Klientin erlebte, dass sie neuen Menschen gegenüber oft kühl und distanziert auftrat. Es wirkte wie Ablehnung – tatsächlich lag darunter ein tiefes Misstrauen, das aus früheren Erfahrungen
von Verrat stammte. Nachdem die emotionale Verknüpfung zu diesen alten Erlebnissen mithilfe von wingwave gelöst war, konnte sie Begegnungen offener und neugieriger gestalten.
Thema Scham statt Ärger
Ein Klient reagierte auf Feedback in Meetings mit scharfen Gegenargumenten. Im Wingwave®-Prozess zeigte sich: Die Basisemotion war nicht Ärger, sondern Scham, ausgelöst durch
Kindheitserfahrungen, in denen er sich klein und bloßgestellt fühlte. Nach der Entkopplung konnte er Rückmeldungen als Anregung nutzen – ohne das Gefühl, angegriffen zu werden.
Thema Traurigkeit statt Rückzug
Eine Klientin zog sich nach Konflikten oft tagelang zurück. Es wirkte wie Schweigen aus Trotz, doch im wingwave-Coaching wurde deutlich: Dahinter lag tiefe Traurigkeit und das Bedürfnis nach
Sicherheit. Nachdem diese alten Bindungserfahrungen bearbeitet wurden, konnte sie Konflikte schneller ansprechen und klären.
Thema Ekel statt Angst
Ein Klient beschrieb, dass er in bestimmten sozialen Situationen plötzlich starken Widerwillen verspürte. Zunächst dachte er, es sei Angst. Im wingwave Prozess zeigte sich jedoch, dass die
Basisemotion Ekel war – ausgelöst durch frühere, respektlose Grenzüberschreitungen. Nach der emotionalen Entkopplung konnte er klar und ohne inneren Widerstand entscheiden, wo er sich aufhält und
mit wem er sich umgibt.
Fazit - Emotionen als innerer Kompass
Die Beispiele aus der wingwave-Praxis zeigen: Hinter unseren spontanen Reaktionen verbirgt sich oft eine tiefere, ursprüngliche Emotion. Wenn wir diese erkennen, verändert sich unser Handeln grundlegend. Statt automatisch zu reagieren, können wir bewusst wählen – mit Klarheit, innerer Ruhe und Selbstvertrauen.
Die Forschung von Paul Ekman erinnert uns daran, dass Emotionen universell sind, ihre Prägung jedoch sehr persönlich ist. Wingwave® kann helfen, diesen emotionalen Kern freizulegen und belastende Verknüpfungen sanft zu lösen. So lernen wir, die Signale unseres inneren Kompasses zu lesen – und unseren eigenen Kurs bewusst zu steuern.